In eigener Sache… warum ein Positiv-Bias?

Kürzlich wurde ich von einem Leser meines Blogs darauf angesprochen, dass er meine Buchbesprechungen sehr schätzt und sich auf dieser Basis bereits auch das eine oder andere Buch bestellt hat (hoffentlich über unsere Affiliate-Links bei Amazon, um uns zu unterstützen ;-) ). Dennoch ist ihm aufgefallen, dass ja die meisten der Rezensionen doch sehr positiv ausfallen und wie denn dies sein könne.

Der Grund ist recht einfach und leuchtete auch dem Leser ein und daher möchte ich ihn hier gerne für alle mein Leser*Innen transparent machen:

Es liegt, wie man vordergründig vielleicht glauben könnte daran, dass ich die Bücher für die Rezensionen von Verlagen zur Verfügung gestellt bekomme und ich daher wohlwollend als Marketinginfluenzer aktiv bin. Keineswegs: Es gibt auch die eine oder andere Rezension, bei der ich eher nicht überzeugt war. Und dies ist trotz meines Versuchs, differenziert zu bewerten, dann doch deutlich spürbar.

Doch warum dann der gefühlte Positiv-Bias auf meinem Blog?

Das ist einfacher als man denkt:

Zum Ersten sieht man, dass ich vor allem Bücher von renommierten Verlagen rezensiere, die in ihren Bereichen bereits eine sehr gute Vorauswahl bei ihrer Entscheidung treffen, was ins Verlagsprogramm aufgenommen wird. Viele der Verlage gibt es schon seit meiner Studienzeit und welcher BWL’er hat nicht den “Wöhe” bei Vahlen oder “Porter’s Wettbewerbsstrategie” bei Campus gelesen? Ob das immer freiwillig war, mag dahingestellt bleiben.

Ferner treffe ich zweitens bereits bei der Auswahl der Bücher eine Vorauswahl dessen, was mich interessieren könnte und was meines Erachtens vermutlich ein nützliches Buch auch für meine Leserschaft sein könnte. Bereits hier filtere ich aus den doch sehr umfangreichen Neuerscheinungslisten bereits interessante Kandidaten und Kandidatinnen heraus und lasse andere bereits hier links liegen.

Zum Dritten ist das Schreiben fundierter Rezensionen, die nicht nur auf dem Klappentext und einem kurzen Screening beruhen, recht aufwendig. Alle auf unserem Blog vorgestellten Bücher wurden von mir vollständig gelesen, da ich meinen Leser*innen aber auch den Autro*innen ein fundiertes Feedback schuldig bin. Erkenne ich während des Lesens, dass ein Buch nicht das hält, was vielleicht es zunächst der Titel oder Klappentext versprochen hat, lese ich es nicht zu Ende, da die Rezensionen hier ja quasi nebenbei erfolgen und ich ja in meiner Hauptbeschäftigung Management-Berater bin und keine Zeit für das Lesen von aus meiner Sicht unnötigen Bücher übrig habe. Und so entfällt ein weiterer Teil, so dass es überwiegend nur die für mich lesenswerten auf den Blog schaffen.

Schließlich versuche ich auch, fair zu den Autor*innen zu sein, da ich selbst viele Fachtexte schreibe und bereits geschrieben habe. Und so weiss ich, dass es nicht immer leicht ist, die Gedanken aufs Papier zu bringen, die vielleicht im Kopf oder über den Dialog leichter zu vermitteln sind. Kritik erfolgt bei mir vor allem dann, wenn ich das Gefühl habe, dass Bücher rein der Selbstvermarktung dienen, Konzepte und Tools vorgestellt werden, die nicht vollständig offen zugänglich oder nutzbar sind, ohne dies im Titel bereits anzukündigen oder aber mit heißer Feder beendet wurden und damit nicht zu Ende gedacht wurden. Hochachtung vor den Verlagen, von denen ich weiß, dass sie hier mit ihren Lektor*innen ihr Bestes geben, um eich hochwertiges Verlagsprogramm zu liefern. Doch auch dem Besten rutscht aus welchem Grunde auch immer mal eine faulige Tomate mit in den Salat. ;-)

Ich hoffe mit diesen Gedanken vielleicht ein wenig Licht ins Dunkel gebracht zu haben und freue mich, wenn sie/ihr auch weiterhin neugierige Leser*innen unseres Blogs bleiben/ bleibt.

Sollten die Rezensionen zu einseitig scheinen, freue ich mich auf weitere Rezensenten, die vielleicht Lust haben, neben mir hier auf dem Blog das eine oder andere Buch genauer unterm die Lupe zu nehmen. Alle, die sich angesprochen fühlen, sind herzliche eingeladen, sich bei mir zu melden (info@xm-institute.com). Ich freue mich auf Rückmeldungen. Auch auf Kommentare und Hinweise zu den Posts, hier auf dem Blog oder bei LinkedIn freue ich mich.

Euer

Oliver Mack