Simon Werther - Feedback in Zeiten der Agilität - Rezension - Dr. Oliver Mack - xm-instituteAuf das neu bei Haufe erschienene Buch von Simon Werther Zum Thema “Feedback” war ich besonders neugierig. Nicht zuletzt deshalb, da Prof. Werther an der HdM Stuttgart unterrichtet, an der ich ebenfalls immer wieder als Dozent tätig bin und da das Thema Feedback aus meiner Sicht einen wichtigen Stellenwert in der Weiterentwicklung von Organisationen hat. 

Da Buch ist rd. 210 Seiten “dick” und laut Vorwort soll es den Leser*innen “einen Überblick über zentrale Erfolgsfaktoren wie Stolpersteine von Feedbackinstrumenten” geben. Das Buch hebt sich meiner Meinung nach von anderen ab, da Werther insbesondere ankündigt, sich mit analogen wie digitalen Feedbacktools sowie deren Verknüpfung näher zu beschäftigen. Der Autor ist auch Gründer eines Startups, das sich mit mit diesem Thema beschäftigt. 

Also los, gehen wir gleich ins Detail: Das Buch gliedert sich in drei Hauptkapitel plus Einleitung und Ausblick. Nach ein paar Grundlagen im ersten Hauptkapitel folgen im zweiten Hauptkapitel, das mit seinen rund 80 Seiten auch das umfangreichste ist, um verschiedene Feedbackinstrumente und Methoden. Das dritte Hauptkapitel mit rd. 65 Seiten beschäftigt sich mit Praxisbeispielen zur Veränderung der Feedbackkultur. Doch nun im Detail:

Im Kapitel “Grundlagen zu Feedback” wird zunächst auf die psychologische und sozialpsychologische Perspektiven zu Feedback eingegangen, um dann auf verschiedene Zielsetzungen von Feedback näher einzugehen. Auch werden Voraussetzungen für ein wirksames Feedback näher besprochen. Abschließend werden in diesem Kapitel dann die Idee der Feedbacklandschaft, unter der Werther die schlüssige Verbindung verschiedenster Feedabckformate in Organisationen versteht und der Feedback-Canvas vorgestellt. Dieser kann als eine strukturierte Art und Weise im Form eines Rasters verstanden werden, Feebackinstrumente nach verschiedenen Kategorien zu beschreiben.

Im Kapitel “Feedbackinstrumente und -methoden” 16 analoge und digitale Instrumente und -methoden nach einem einheitlichen Schema vorgestellt. Eine schöne Übersicht, so finde ich. Das Kapitel schließt mit umfangreichen Gedanken zu operativen, technischem konzeptionellen und methodischen Anforderungen.

Im Praxiskapitel werden Fallstudien unterschiedlichster Unternehmen vorgestellt. Mit von der Partie sind hierbei die Schott AG, die Techniker Krankenkasse, die A1 Telekom Austria Group, die Stadtwerke München und die msg. Schön an diesen Beispielen finde ich, dass hier zwar ein einheitliches Schema der Beschreibung der Cases durchgehalten wurden und dennoch Unterschiede und Schwerpunkte in den einzelnen Fallstudien gut herausgearbeitet wurden.

Alles in allem finde ich das Buch von Simon Werther ein schönes Basiswerk für das Thema Feedback in einem modernen und aktuellen Gewand. Das Buch sei aus meiner Sicht vor allem Experten und Einsteigern aus HR und Beratern empfohlen, die sich einen guten Überblick über die Materie verschaffen wollen. Für eine konkrete Umsetzung ist es teilweise zu high level, aber liefert an einigen Stellen viele pragmatische und operative Ideen und Anregungen. Gerade die Fallstudien runden das Bild gut ab.

Werther, Simon (2020): Feedback in Zeiten der Agilität, Haufe: Freiburg.

Anmerkung zur Transparenz: Das Buch wurde dem Autor dieses Artikels vom Verlag kostenlos zur Rezension zur Verfügung gestellt. Die Meinung des Autors ist hiervon jedoch nicht beeinflusst.