FlipchartArt - Meyer/ Widmann - Rezension - xm-institute - Dr. Oliver Mack Das Buch und die Autorinnen

Das heutige Buch ist soeben bei Wiley-VCH bereits in seiner 5. Auflage als Hardcover erschienen, so dass es bereits als Klassiker gelten kann. Es ist auch als eBook erhältlich. Der erweiterte Titel “FlipchartArt – Ideen für Trainer, Moderatoren und Führungskräfte”, beschreibt sehr gut um was es geht: Die Kunst Flipcharts zu gestalten.  Und diese ist, wie der Titel schon sagt, nicht nur für Moderatoren und Trainer interessant, sondern zunehmend auch für Führungskräfte. Die beiden Autorinnen sind langjährige Beraterinnen und Trainerinnen.

Ziel des Buches ist es seit nunmehr 20 Jahren auf dem Markt, Tipps, Tricks und praxisnahe Hinweise bereitzustellen, die es auch künstlerisch Unbegabten ermöglichen sollen, leserliche und weit darüber hinaus schöne Flipcharts bis hin zu keinen Kunstwerken zu erstellen. In der 5. Auflage wurde das Buch um ein Kapitel zur Visualisierung von Online-Trainings ergänzt.

Auf den ersten Blick ist das Buch gar nicht so bunt, wie man es erwarten würde. Doch der Schein trügt, es finden sich auf den gut 200 Seiten bei einer guten Balance zwischen Text und Bild über 170 Beispielflips im Buch. Doch steigen wir etwas genauer ein.

   

Die Inhalte

Das Buch gliedert in 10 Hauptkapitel, die in Geleitworte (unter anderem von Prof. Schulz von Thun, einer Danksagung sowie einer umfangreichen Liste der Beispiele mit Würdigung aller AutorInnen, den Bildnachweisen, über zwei Seiten weiterführenden Literaturhinweisen sowie einem Stichwortverzeichnis eingebettet.

  1. Einleitung: Diese gibt einen kurzen Überblick über das Buch und seine Inhalte.
  2. Das Flipchart gewinnbringend einsetzen: Auf 13 Seiten wird zunächst das Flipchart als Medium zur Visualisierung eingeführt, Möglichkeiten und Grenzen aufgezeigt und in den Kontext anderer Medien, wie Whiteboard, Beamer, Pinnwand oder digitale Boards gestellt.
  3. Auf geht’s – die ersten Schritte: Hier geht’s gleich ins Eingemachte. Erste Tipps zu Proportionen, Einteilung und Struktur eines Flips werden gegeben. Grundlagen, wie Überschriften und Schreibstil werden adressiert.
  4. Bilder erschaffen: Dieses Kapitel macht zunächst deutlich, dass es bei Flipcharts nicht nur um Text und Schönschreiben geht. Vielmehr gilt es, Inhalte aufs Wesentliche zu reduzieren und dies in Bilder zu übersetzen. Auch die Idee, mit Fotos, Collagen oder Ausdrucken zu arbeiten, wird thematisiert. Ein weiteres Unterkapitel beschäftigt sich dann mit dem Zeichnen von Figuren, Bewegung, Mimik und Tieren.
  5. Bilder verzaubern: Hier wird zunächst das Thema Farbe behandelt. Auch die Frage noch dem richtigen Stift für Kontur und Schatten, sowie das Anlegen perspektivischer Bilder und die Richtung des Flow auf den Flipcharts wird beschrieben. Abschließend gehts um ungewöhnliche Materialien auf Flipcharts (Wolle? Zweige?)
  6. Thematische Anregungen und Praxisbeispiele: Nach so viel praktischer Theorie gehts nun völlig in die Praxis. Dieses Kapitel liefert eine Vielzahl an Beispielen und Ideen, kategorisiert nach verschiedenen Elementen und Themen, wie Überschriften, Begrüßungsflips, Agenden, Kennenlerncharts, Ziele, Arbeitsaufträge und Flips zu fachlichen Inputs. Auch das Thema Mediation, Konfliktlösung, Projektmanagement, Zeitmanagement, Schematische Zeichnungen und Maßnahmenlisten und Vereinbarungen werden abgehandelt.
  7. Wie gehe ich mit dem Flipchart um?: Hier gehts wieder um praktische Theorie und Materialkunde und damit die Frage, welche Arten von Flipcharts es gibt, wie man am besten den Raum gestaltet und sie aufstellt und präsentiert. Auch weitere nützliche (Hilfs-)Materialien und die Logistik, wie Lagerung und Transport von Flipcharts werden besprochen.
  8. Fallen: Beschreibt auf 2 Seiten Tücken und Fallen, die bei der Arbeit mit Flips auftreten können.
  9. Die Power der FlipArt digital nutzen: In dem neuen umfangreichen Kapitel von 30 Seiten gehts nun um die Fragen digitaler “FLipArt”. Es geht um Hardware und Software sowie die Besonderheiten der Visualisierung im digitalen Raum. Auch weiterführende Ideen, wie die Nutzung realer Flipcharts im Online-Meeting oder die Interaktion mit Teilnehmern wird thematisiert.
  10. Symbolgalerie: Dieses abschließende Kapitel regt einerseits an, eine individuelle Symbolgalerie anzulegen. Andererseits wird auf 10 Seite eine Bibliothek unterschiedlichster Symbole vorgestellt, die zum nachzeichnen inspiriert.

Das Fazit

Alles in allem sieht man dem Buch durch seine klassische Aufmachung an, dass es sich um einen Klassiker in diesem Themenfeld handelt. Es gibt hier sicherlich “hippere” Bücher und Formate. Doch dies ist keineswegs ein Negativpunkt. Text und Bild halten sich gut die Waage, die Autorinnen zeugen hier von viel eigener Erfahrung und Expertise und das Buch beinhaltet in seiner kompakten Form wirklich nützliche und umfangreiche Tipps und Anregungen. Viel Hintergrundwissen wird vermittelt und auch die Beispielbilder können in vielen Fällen als Vorlage zum einfachen Start in das Feld des Flipmalens dienen. Auch der Digitalteil ist sehr pragmatisch und informativ und da wir am Institut selbst seit Jahren fast täglich online wie offline mit Flips arbeiten, kann ich sagen, dass die Autorinnen wissen, wovon sie sprechen.

Das Buch sei somit nicht nur Trainern und Moderatoren, sondern auch Beratern (weniger Powerpoint und mehr Interaktion bitte! ;-) )wie auch Führungskräften (Nicht nur Sitzmeetings mti Diskussion und Powerrpoint bitte! ;-) ) uneingeschränkt empfohlen.

Meyer, Elke Katharina/ Widmann, Stefanie. (2022) FlipArt. Ideen für Trainer, Moderatoren und Führungskräfte, 5. Aufl. Wiley-VCH: Weinheim.

Anmerkung zur Transparenz: Das Buch wurde dem Autor dieses Artikels vom Verlag kostenlos zur Rezension zur Verfügung gestellt. Die Meinung des Autors ist hiervon jedoch nicht beeinflusst.