Das Buch und die Autorin

Stephanie Selmer - Change Storys - Rezension - Dr. Oliver Mack - xm-instituteDas heutige Buch “Change Storys” von Stephanie Selmer beschäftigt sich mit dem interessanten Thema Storytelling in Veränderungsprozessen und ist kürzlich bei Haufe erschienen. Bereits seit George Lakoff wissen wir aus der Theorie, dass wir mehr in Bildern und Metaphern denken, als uns häufig bewusst ist. (Lakoff/ Johnson, Leben in Metaphern, 2021) Auch von Kindesbeinen an wissen wir, dass Geschichten weit einprägsamer und wirksamer sein können, als reine Fakten. Und so widmet sich die Autorin auf rund 140 Seiten Paperback dem Thema Stories in Changeprozessen. Das Buch enthält digitale Extras, die über Links im Buch abrufbar sind.

Stephanie Selmer ist Beraterin und liefert mit dem Buch ihr Erstlingswerk ab. Schauen wir es uns ein wenig genauer an.

Die Inhalte

Das zunächst erfreulich kurze Buch gliedert sich neben Einleitung, Literatur- und Stichwortverzeichnis in 7 Hauptkapitel. Nach der Motivation zum Buch und Hinführung in der Einleitung erläutert das 1. Kapitel die Frage, was sich hinter Storytelling überhaupt verbirgt. Hierbei geht es neben der Frage nach dem “Was ist es?” und “Warum?” vor allem um die Frage, was eine gute Changestory ausmacht. Kapitel 2 beschreibt sodann den Entwicklungsprozess einer Changestory genauer. Neben einem Team, ausreichend Zeit, entsprechenden Personas und Mustern braucht es ebenso einen Entwicklungsprozess, den Selmer in einer Übersicht vorstellt. Dieser Prozess strukturiert dann auch das weitere Buch. 

Kapitel 3 befasst sich mit unterschiedlichen Arten von Storytelling, die für eine Change-Story zur Verfügung stehen. Dies sind derer 3, die Unternehmensstory, die Kundenstory und die Fiktive Story. Diese werden mit ihren Vor- und Nachteilen in der Change-Kommunikation beschrieben und mit kleineren Unternehmensbeispielen unterlegt. Zum Abschluss des Kapitels gibt die Autorin Hinweise zur Entscheidung, welche Art denn nun zum Einsatz kommen soll und beschreibt dann auf 10 Seiten, wie nun mittels Recherche und Interviews oder kreativer Denkarbeit die Vorarbeit zur Gestaltung der  Stories geleistet werden kann.

Kapitel 4 liefert dann “Das Change-Story-Framework”, eine Struktur, die sich bei der Autorin bewährt hat, um Change Stories zu erstellen. Es handelt sich hierbei um eine Matrix, die auf der einen Seite die wichtigsten Ebenen, wie Unternehmen, Projekt, Person, aber auch den Zeitstrahl mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft beinhaltet. Auf der anderen Achse stehen die für die Autorin wichtigsten Elemente, wie die drei Fragen des Golden Circles (Why, how, what?), Werte, wichtige Protagonisten und Aspekte der Heldenreise. Zu jedem der Elemente liefert Selmer auch eine Liste an Fragen, die es zu bedenken gilt.

Sind einmal alle Elemente zusammengesammelt, beschreibt Kapitel 5 auf 5 Seiten, wie nun das Ganze in einer digitalen Ordnerstruktur abgelegt werden kann und wie man die Story anwendet. 

Ist die Change Story final erstellt, so geht es um die Frage, über welche Medien sich diese wie in der Kommunikation einsetzen lässt. Hierzu hat die Autorin in Kapitel 5 23 Ideen zusammengestellt, die hierzu Gedanken liefern. Von eMail über Poster und Flyer, Kaffeetassen und Blogs oder Podcasts oder gar Themenessen oder Kunstinstallationen sind viele Gedanken und Anregungen dabei.   

Das Fazit

Das Buch liefert einen kompakten und praxisnahen Einstieg in das Thema Change-Kommunikation mit Hilfe von Change-Stories. Das bereitgestellte Framework ist mit den vielen bereitgestellten Fragen pragmatisch anwendbar, wenn auch für mich persönlich etwas zu wenig strukturiert. Die Anwendungsbeispiele sind ebenso praktisch orientiert. Für mich zeigt sich das Buch, wie auch im Schlusswort dargestellt, als die Beschreibung der Erfahrungen der letzten 10 Jahre Selbstständigkeit der Autorin zu diesem Thema. Wer ein Buch sucht, diese Erfahrungen nachzuvollziehen und hieraus eigene Ideen zu schöpfen, ist mit dem Buch gut bedient. Wer tiefer gehen möchte, die Grundlagen von Storytelling in Organisationen besser zu verstehen und diese auch mit komplexeren Changedynamiken zu verknüpfen, ist auf weitere Quellen angewiesen. Alles in allem ein kompaktes Praxisbuch für Praktiker, das für mich ganz persönlich ein wenig mehr Theorie und Tiefgang auf ein paar Seiten mehr hätte haben können.  

Selmer, Stephanie (2022). Change Storys. Haufe: Freibug.

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Anmerkung zur Transparenz: Das Buch wurde dem Autor dieses Artikels vom Verlag kostenlos zur Rezension zur Verfügung gestellt. Die Meinung des Autors ist hiervon jedoch nicht beeinflusst.