Hacker haben oft eine negative Zuschreibung. In Zeiten von Security-Lücken in Software und Angst vor Datenklau und Cybercrime verköpern Hacker in der breiten Öffentlichkeit noch immer eher ein unbehagliches Gefühl und kriminelle Energie. Doch das ist nicht zwingend so. Hier ein etwas relativiertes Bild…

Der Begriff Hacking ist bereits älter und stammt wohl ursprünglich von einer Gruppe MIT Studenten, die Mitglieder einer Modelleisenbahngruppe waren und dort Züge, Weichen und Schaltungen “gehackt” haben, um diese zu optimieren. Und somit sind all diejenigen Hacker, die Dinge in unvorhergesehener Weise verwenden, Dinge verbessern und hierfür Hintertüren und work-arounds nutzen, um Ergebnisse oder Abläufe zu optimieren. Hierzu ist tiefgreifendes Wissen und Verstehen von Abläufen und Funktionsweisen notwendig und i.d.R. sind Hacker Personen, die den Dingen auf den Grund gehen wollen, verstehen wollen “warum” etwas so funktioniert, wie es funktioniert, um es dann zu verbessern. Sie haben damit viel mit Innovatoren gemeinsam, die wir im Unternehmensalltag suchen und uns als Führungskräfte oft wünschen.

Drei Arten von Hackern lassen sich unterscheiden:

  • “White Hat” Hackers: Die “Guten”, ethischen Hacker. Sie sind in der Regel Insider und arbeiten an ihren eigenen Systemen, um sie stetig zu verbessern.
  • “Grey Hat” Hackers: Diese Hacker suchen Verletzbarkeiten in System, um diese besser zu machen und decken diese auf. Sie sind so lange auf der “guten Seite”, wie die Eigentümer der Systeme sie respektvoll und positiv behandeln.
  • “Black Hat” Hackers: Die “schwarzen Schafe” der Hacker, die auf der “dunklen Seite der Macht stehen. Sie attakieren Systeme aus Profitgier oder Spass auf Kosten Dritter oder verfolgen andere “dunkle” Agenden.

In der IT Hackerszene hat sich unter den Gray Hats z.B. ein klarer Hacker Codex (Hacker Ethik) herausgebildet, in dem z.B. entdeckte Lücken in fremden Computersystemen nicht ausgenutzt und nicht publik gemacht werden, ohne dem jeweiligen Unternehmen die Chance und realistische Zeit zu geben, die Lücke zu schließen. Erst wenn Unternehmen unfreundlich oder ignorant reagieren, veröffentlichen die Hacker die Lücken und zwingen so oft die Unternehmen zum Handeln.

Wer auf den Geschmack kommen möchte, dem seien die Videos des Chaos Communication Congress des CCC ans Herz gelegt, der immer zwischen Weihnachten und Neujahr stattfindet. Hier eine Übersicht über spannende Vorträge aus diesem Jahr

Doch Hacker gibts nicht nur im IT Umfeld. Alle die schon einmal in Unternehmen eine Abkürzung im administrativen bürokratischen Jungle zu ihrem und zum Besten des Unternehmens genommen haben, dürfen sich zur Business Hacker Szene zählen. Lässt sich dies in Organisationen kultivieren, so kann die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit steigen. Also, Mut zum Hacken….!

Eine nette Lektüre aus dem Business Kontext hierzu:

Bill Jensen und Josh Klein, Hacking Work – Breaking stupid rules for smart results, Penguin: New York 2010.