Die AutorInnen und das Buch
Im heutigen Buch gehts wieder einmal um das immer aktuelle Thema Teamentwicklung. Wer will nicht aus seinem Team ein „Hochleistungsteam“ zaubern, um gleichzeitig Leistung und Freude an der gemeinsamen Aufgabe zu steigern. Das Buch „Starke Teams entwickeln“ ist im Frühjahr bei Haufe erschienen und trägt den Untertitel „Die 12-Wochen-Roadmap für mehr Vertrauen, Leistung und Erfolg“. Es umfasst gut 230 Seiten und ist von Andreas Schobesberger aus Wien geschrieben. Er ist selbstständiger Unternehmensberater und Teamentwickler, nachdem er nach seinem Studium der Betriebswirtschaft verschiedene Stationen bei kleinen und größeren Beratungshäusern, sowie zuletzt als Leiter Projektmanagement und Organisationsentwicklung in einem kommunalen Verwaltungsbetrieb der Stadt Wien durchlaufen hat.
Das Buch selbst gliedert sich in drei Teile – der 12-Wochen-Roadmap (Teil 1) sowie einem Facilitation Leitfaden zu den 12 Wochen (Teil 2) mit zahlreichen nach Wochen gegliederten Unterkapiteln. Teil 3 beinhaltet eventuelle Herausforderungen auf dem Weg und Hinweise, wie mit diesen umgegangen werden kann. Ferner umfasst das Buch eine Eileitung und einen 30 Seidigen Anhang, in dem weitere Materialien bereitgestellt werden. Alle Vorlagen sind in digitaler Form auch auf der Website des Autors verfügbar. Das Buch wird durch ein Literaturverzeichnis ergänzt um weiterführende Literatur abgerundet.
Die Inhalte
Die Einleitung erläutert kurz das Konzept des Buches:
„Der erste Teil des Buches präsentiert diese 12-Wochen-Roadmap und vertieft das Verständnis der einzelnen Schritte durch fundierte Hintergrundinformationen und praxisnahe Erläuterungen. Im zweiten Teil des Buches werden für diese 12 Wochen ganz konkrete Workshop-Anleitungen angeboten. Ein externer (neutraler) Moderator ist bei einer Teamentwicklung zwar empfehlenswert, in manchen Organisationen ist das Budget aber knapp und eine externe Beauftragung nicht einfach möglich. Deshalb sind die Workshop-Beschreibungen auch so formuliert, dass ein Teammitglied diese Rolle übernehmen kann.
Am Ende jeder Woche steht eine Übersicht (Agenda) über Ablauf und Inhalte des jeweiligen Meetings. Der dritte Teil bietet Hilfestellungen in besonderen Situationen an. Nicht jeder Workshop wird »nach Lehrbuch« ablaufen. Es werden Störungen auftreten und möglicherweise Konflikte auftauchen. Wenn sich ein Team in einer solchen Situation wiederfindet, lassen sich hier mögliche Lösungsansätze finden.“ (Schobesberger, 2025, S. 13)
Nicht umsonst habe ich hier den Text als direktes Zitat entnommen. Neben der Struktur beschreibt es bereits den praxisnahen und leichten Schreibstil des Autors, der sich für mich in angenehmer Weise auch so weiter durch das Buch gezogen hat.
Teil 1: 12 Wochen Roadmap
Für jede Woche werden die Inhalte des durchzuführenden Teamworkshops beschrieben und wichtige Fragestellungen zum jeweiligen Thema angerissen und die wichtigsten Übungen beschrieben. Auch werden als Hintergrund die Ziele und Benefits der einzelnen Übungen erläutert.
So werden in Woche 1 die Ziele des Teams für sich näher erarbeitet, in Woche 2 gehts um das bessere gegenseitige Kennenlernen der Individuen im Team, wofür Teamtiere verwendet werden, die auch als Vorlagen auf der Website des Autors zur Verfügung gestellt werden. Woche 3 behandelt die Arbeitsteilung und einzelnen Aufgaben im Team. Woche 4 arbeitet dann an den gemeinsamen Aufgaben des Teams als Beitrag zur Gesamtorganisation sowie deren Priorisierung. Woche 5 lenkt dann den Blick nach Außen auf die Kunden des Teams. Nach den Leistungen und den Kunden gehts in Woche 6 um die Arbeitsabläufe/ Prozesse im Team. In der Folgewoche 7 gehts dann um Verbesserungspotenziale bei den Prozessen. Woche 8 behandelt dann die Frage, was „gute Kommunikation“ im Team bedeutet. In der darauffolgenden Woche 9 gehts dann um das Thema Team-Spielregeln, die einen verbindlichen Rahmen der Zusammenarbeit schaffen. Woche 10 trägt den Titel „Als Team wachsen“ und reflektiert die aktuellen Stärken des Teams ebenso wie seine Entwicklungspotenziale. Dann, in Woche 11 dreht sich alles um fas Thema „Teammeetings“. Die Woche 12 ist dann mit „Aus der Vergangenheit lernen, die Zukunft gestalten“ überschrieben. Zum Abschluss gehts hierbei nochmals darum in einer Reflexion zurückzuschauen, was inzwischen alles passiert ist diese vielleicht auch als Absprungbasis für zukünftige regelmäßige Retros zu nutzen.
Teil 2: Eure eigene Teamreise
In diesem zweiten Teil des Buchs wird die Woche dann nochmals durchlaufen. Nun aus Sicht eines Facilitators mit den jeweiligen Hinweisen für die Moderation und mit der Konkretisierung einzelner Übungen. Der Autor gibt hier sehr praxisorientiert Tipps aus seiner eigenen Erfahrung und stellt einzelne Templates vor.
Teil 3: Herausforderungen und Erfolgsfaktoren
Hier stellt der Autor verschiedene Kontexte mit Herausforderungen vor und liefert hierzu seine Ideen, damit umzugehen. Es geht u.a. um:
- Widerstand gegen Veränderung
- Unklare Rollen und Verantwortlichkeiten
- Fehlende Ressourcen
- Terminfindungsschwierigkeiten
- Mangelnde Beteiligung
- Dominante Persönlichkeiten
- Konflikte zwischen Teammitgliedern
- Mangelnde Gesprächsdisziplin und gegenseitiges Zuhören
- Bewusstes Stören durch einen Teilnehmer
- Meetingkultur
- Entscheidungsschwierigkeiten
- Mangelnde Verbindlichkeit
- Fehlerkultur
- Umgang mit Rückschlägen
- Angst vor Offenheit
- Zielkonflikte durch individuelle Zielvereinbarungen
- Anerkennung und Wertschätzung
- Arbeitsbelastung
- Leistungsunterschiede
- Ablenkung durch das Tagesgeschäft
- Mangelnde Präsenz und Aufmerksamkeit
- Unzufriedene Stakeholder
- Verpasste Deadlines
- Angst vor Kontrollverlust
- Rückfall in alte Verhaltensmuster
- Personalwechsel während es Entwicklungsprozesses
Abschließend thematisiert Schobesberger dann Erfolgsfaktoren der Arbeit im Überblick.
Im Anhang liefert der Autor verschiedene Templates Methoden für die Workshops, z.B. eine Planung, wie mit 5,6,7 Personen in sinnvoller Art und Weise Vier-Augengespräche geführt werden können – einfach, nützlich, praxisrelevant und nicht zwingend trivial.
Das Fazit
Das Buch greift kein neues Thema auf. Auch wir hatten auf unserem Blog bereits ähnliche Bücher rezensiert (z.B. 100-Tage-Team-Challenge). Was mir an diesem Buch besonders gefallen hat ist der Pragmatismus und die Anwendbarkeit und doch Einfachheit, mit der Schobesberger das Thema angeht. Gerade für unerfahrene BeraterInnen oder Teamleads, die ihr Team weiterentwickeln wollen, liefert das Buch ohne viel Hokuspokus konkrete Hilfestellungen. Und es kommt dabei fast ganz ohne die Vokabel „Agil“ aus, was ich sehr begrüße. Doch zwei kleine Wermutstropfen habe ich: Der Link im eBook zu den Templates führt ins „Nichts“, wobei die Templates auf der Website des Autors auch so auf der Homepage einfach aufzufinden sind. Und wenn dann noch die Templates statt als pDF in einem Word-Format vorlägen, wären Jungberater und Teamleads wohl im Heaven.
Alles in allem ein gelungenes Buch, dem es bei so viel Praxisnähe in keinster Weise an Theorie fehlt. Es sei allen unerfahrenen BeraterInnen und allen Facilitators und Teamleads empfohlen, die einen Leitfaden für die Weiterentwicklung ihres Teams benötigen.
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Anmerkung zur Transparenz: Das Buch wurde dem Autor dieses Artikels vom Verlag kostenlos zur Rezension zur Verfügung gestellt. Die Meinung des Autors ist hiervon jedoch nicht beeinflusst.
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