Die AutorInnen und das Buch
Das heutige Buch “Team Toppings” ist mit dem Zusatz “21 Lernhacks für agiles Arbeiten überschrieben”. Es ist beim Vahlen Verlag im dort üblichen Paperback Format erschienen und umfasst rund 180 Seiten. Bei den AutorInnen handelt es sich um ein unternehmensübergreifendes Quartett aus Franziska Schleuser, Partnerin des IT Unternehmens MaibornWolff im Bereich Learning, Patrick Schuder, ehemaliger Kollege und jetzt Agile Coach bei Luy sowie Jan Schönfeld und Thomas Tillmann, bereits Wiederholungstäter bei Vahlen (erstes Buch “Lernhacks”, das wir 2021 im Blog bereits vorgestellt haben) und die beide inzwischen das Beratungsunternehmen “Lernhacks GmbH” gegründet haben.
Im Buch selbst geht es wieder ums Lernen, diesmal allerdings noch stärker mit dem Thema “SCRUM” verzahnt. Die AutorInnen wollen konkrete Sahnehäubchen (Toppings) liefern, die über den SCRUM Guide hinausgehen und SCRUM Teams Lernerfahrungen ermöglichen. Doch auch ohne SCRUM sollen viele der Toppings universell einsetzbar sein. Und so gerüstet gehts nun los: Schauen wir einmal ihn die Inhalte.
Die Inhalte
Das Buch ist in zwei große Teile gegliedert. Der erste Teil, “Team Toppings – im Team Lernen” umfasst rund 50 Seiten. Im zweiten Teil, “Die Team Toppings”, sind auf gut 115 Seiten dann 21 verschiedene Methoden (Toppings) beschrieben. Insgesamt ist das Buch fröhlich und bunt gestaltet, was man von Cupcake Toppings ja gewohnt ist.
Teil 1 beschreibt als Einstieg zunächst die Entwicklung und Bedeutung von Teamarbeit, definiert den Teambegriff und beschreibt dessen Merkmale. Dann wird das zweite Element eingeführt: “Lernen”. Auch hier gehts zunächst um die Entwicklung von Lernen in der Arbeitswelt und neue Lernformen, bevor beide Themenfelder im agilen Kontext integriert werden. Dabei verdeutlichen die AutorInnen, dass die früher starke Trennung zwischen arbeiten und weiterbilden immer mehr verschwimmt und sich so immer mehr bewusst gestaltete Lernsituationen im Arbeitsalltag wichtig werden. Als theoretische Grundlage ihrer Arbeit wird dann das “PARIS” Lernmodell vorgestellt, das eine Weiterentwicklung eines Modells von Parker/ Fischer darstellt. Differenziert nach den Ebenen Individuum, Team und Organisation werden dann jeweils 3 wichtige Lernaspekte vorgestellt und zu einem Lernframework integriert. In einem weiteren Abschnitt geht es darum, wie SCRUM eine Basis für lern-reiches Arbeiten gedeutet werden kann , was die Grundlage für die weiteren Ausführungen zu den Lerntoppings bietet. Dabei machen die AutorInnen deutlich, dass sich die Team Toppings zwar wunderbar ins SCRUM framework einfügen, aber auch ohne SCRUM wertvolle Lernchance in anderen Kontexten bieten können. Dabei betonen die Autorinnen auch, dass die Lerntoppings nicht als geschlossenes System von Tools verstanden werden sollen, sonder eher als einzelne “Hacks” im Sinne von “Tools, Routinen und Impulse[n], um als Team eigenverantwortlich, zielführend und nachhaltig im Arbeitsalltag zu lernen.” (S. 57)
Doch was sind denn nun die Toppings? Es sind 21 Stück an der Zahl, die in 6 Gruppen im Sinne typischer Herausforderungen à 3-4 zusammengefasst wurden:
- Verantwortung stärken: 5. Surfing, 6. Erdmännchen, 8. Abzeichen
- Zusammenhalt entwickeln: 1. Stange, 2. Erste-Hilfe-Kit, 3. Bestiarium, 4. Buddies
- Probleme lösen: 12. Am Schaltpult, 13. Koffer, 14. Krimi
- Verständnis klären: 7. Double Checker, 8. Schlauchbootfahrt, 10. Tourist, 11. Expectations
- Reflexion anregen: 19. Cupcake, 20. Blick in den Spiegel, 21. Hinterfragen
- Wissen/ Können aufbauen: 15. Superpower, 16. Skippy, 17. Learning Springt, 18. Goodbye
Jedes, dieser 21 Toppings wird nun im 2. Teil des Buchs auf mindestens 2 Doppelseiten näher vorgestellt. Neben dem Titel, der Verrottung in der obigen Themengruppe und der Verrottung im SCRUM Zyklus erfolgt die Beschreibung im immer gleichen Schema nach den Abschnitten:
- Lernmoment: Auf welche Situation zahlt das Topping ein?
- Idee: Was ist die Idee hinter dem Topping?
- So geht’s: Eine Beschreibung wie man vorgehen kann
- Booster: Weiterführende Ideen und Gedanken zur Weiterentwicklung
- Ergänzend gibts für das eine oder andere Topping auch Ideen zu Templates und Frameworks, die Verwendung finden können
Unterbrochen werden die Toppings durch Einschübe auf Doppelseiten, auf denen die AutorInnen und als Gast Sjoerd Nijland, Autor von “The SCRUM Master Playbook”, ihre Gedanken zum Thema Lernen teilen.
Den Abschluss des Buchs bilden ein Schlusswort, eine Danksagung, ein paar Endnoten und ein paar leere Seiten für Notizen.
Das Fazit
Das Buch hat ein klares Ziel, ist klar strukturiert und bietet viel praktische Ideen für den agilen Alltag. Die bunte Optik mag dem Titel (Bunte Zuckerstreusel als Toppings) und dem Marketing (Schaut gut aus) geschuldet sein. Mich haben die Farben zum Start allerdings etwas verwirrt, weil ich bei diesen eine Art Stukturierungslogik vermutet hatte. So z.B. bestimme Farbtöne für Teil 1 und bestimmte Farbtöne für die 6 Gruppen oder SCRUM Verortung. Doch lediglich die Zebra-Umrandung der Einschübe lies sich einem konkreten Zweck zuordnen. Doch nun genug zur Optik. Die Sprache ist klar und prägnant, das Framework in Teil 1 hilfreich zur praktischen Strukturierung von Lerninitiativen in Organisationen. Die Toppings sind praktisch und gut beschrieben, lassen aber ausreichend Raum für Eigeninterpretationen und Weiterentwicklung.
Nur wenige der Toppings waren mir in ähnlicher Form unter anderem Namen bekannt, so dass dem Buch zumindest für mich ein gewisser Neuheitsgrad innewohnt.
So sei das Buch uneingeschränkt allen Berater, SCRUM Mastern und Agile Coaches wie auch anderen Experten empfohlen, die nach einer praktischen Umsetzung von Lernerfahrungen während des Arbeitsalltags suchen. Sie werden hier sicherlich in der einen oder anderen Form fündig.
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Anmerkung zur Transparenz: Das Buch wurde dem Autor dieses Artikels vom Verlag kostenlos zur Rezension zur Verfügung gestellt. Die Meinung des Autors ist hiervon jedoch nicht beeinflusst.
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