Thought Bites - OKR Oliver Mack xm-instituteNutzen sie noch jährliche Zielvereinbarungen und Jahresgespräche mit ihren Mitarbeitern? Dann kennen sie vielleicht einige der folgenden Probleme: Die Gespräche werden immer wieder aufgeschoben, der Nutzen wird immer wieder hinterfragt – von allen Seiten, wobei die Personalabteilung noch immer sagt, man muss die Gespräche nur richtig ausführen, dann seien sie schon nützlich. Die Führungskräfte bereiten sich i.d.R. kaum auf die Gespräche vor, die Mitarbeiter umso mehr und sind dann enttäuscht, wenn sie nicht ausreichend gehört werden. Oft sind die Gespräche schneller zu Ende als sie begonnen haben. Oft kann man sich an die Ziele, die da vor einem Jahr vereinbart wurden, nur noch vage erinnern. Bekannt? Dann kommt wieder mal ein Klassiker, den sie sicherlich auch schon kaum mehr hören können: “Die Startups machen es aber anders… mit OKR!” OKR?

Seit bekannt wurde, dass immer mehr Silicon Valley Startups die OKR-Methode, OKR steht hier für “Objectives and Key Results” verwenden, sind viele Unternehmen hellhörig geworden. Einige haben das System versucht auch einzuführen und viele sind gescheitert. Also doch nur was für Startups? Und: Was steckt hinter OKR?

Es ist heute nahezu unumstritten, dass die Festlegung und Steuerung über Ziele ein wichtiges und mächtiges Führungstool darstellt. Es geht dabei jedoch nicht nur um die Festlegung und Abstimmung selbiger, sondern auch um die Überwachung und Steuerung selbiger. Die Steuerungszyklen sollten dabei kurz genug sein, dass sich alle Mitarbeiter noch an die Ziele erinnern können und danach handeln können.

OKR ist eine Art ausgefeiltes und formalisiertes “Management by Objectives” und kombiniert die Idee “SMART”er Ziele mit MbO und kurzen Steuerungszyklen. Zunächst bei Intel und dann bei Google genutzt, gewann das System schnell Verbreitung bei Startups wie LinkedIn, GoPro, Flipboard, Spotify, Oracle, Sears oder Twitter.

OKR beinhaltet ein qualitatives Ziel (Objective) und 3-4 quantitative Schlüsselergebnisse (Key Results), das durch einen Einzelnen oder eine Gruppe in einem kommenden Zeitfenster, i.d.R. einem Quartal erreicht werden soll. Diese OKR’s sind i.d.R. in einem zentralen Tool gespeichert, auf das alle Mitarbeiter zugriff haben, so dass die Ziele aller Kollegen transparent sichtbar sind.

Dies hilft i.d.R., die Zielerreichung und Ausrichtung des Unternehmens enorm zu beschleunigen, ermöglicht einen kontinuierlichen Abgleich und Koordination aller Ziele und Aktivitäten und hilft der Fokussierung einzelner Gruppen und Individuen.

Auch wenn die Idee einfach klingt, so wissen wir am xm-institute, dass in der operativen Umsetzung des Konzepts so einige Hürden zu überspringen sind. Dabei ist es nützlich, nicht nur inhaltliche Expertise zum OKR System zu haben, sondern auch den Blick auf die soziale Dimension des Change und der mit dem System sich verändernden intraorganisationalen Politik, auch der Blick auf die zeitliche Dimension, die richtige Einführungsgeschwindigkeit und den richtigen Zeitpunkt für die Umsetzung zu schaffen.

Haben Sie auch bereits Erfahrungen mit OKR?  Was ist ihre Meinung zum Thema?