Trends und Outlook 2018 – Best Books 2017 (Teil 2)

Hier nun der 2. Teil der Buchempfehlungen zum Jahresabschluss 2017 und Jahesbeginn 2018. Nach dem Thema Mindfulness und Selbststeuerung in Teil 1 (hier) geht es nun weiter mit dem Thema Artificial Intelligence.

Artificial Intelligence

Fast nichts hat in letzter Zeit so viel Interesse geweckt, wie das Thema Artificial Intelligence (außer vielleicht Bitcoins…). Obwohl das Thema fast schon so alt ist, wie Computer selbst, hat es in den letzten Jahren nicht etwa aufgrund der großen Fortschritte bei den Algorithmen, sondern eher aufgrund der nun verfügbaren, besseren Hardware signifikant and Fahrt aufgenommen. In aller Munde sind Themen wie Machine Learning, Deep Learning und Self-learning Systems. Und die ersten weltweiten Erfolge der KI, bei der Maschinen gegen Menschen gewinnen, sei es im Schach (1997, gefühlte Ewigkeit her), Jeopardy (2011) oder Go (2017) tun das Ãœbrige, dass das Thema in der aktuellen Debatte nun im Mainstream angekommen ist. Die Stimmen gehen von Euphorie bis Untergang der Menschheit (Elon Musk, Stephen Hawking). Auch im Business-Alltag wird uns dieses Thema zunehmend beschäftigen. Einerseits, da durch KI immer mehr Automatisierung auch in Bereichen möglich wird und durch die Ãœberlegenheit von Maschinen in vielen Fällen sinnvoll ist. Dies sind Bereiche, in denen heute noch Menschen nötig sind, z.B. medizinische Diagnose, Callcenter, LKW-/Taxi-Fahrer, etc. Andererseits, da KI auch Führungskräften in Form digitaler Assistenten immer mehr das Leben erleichtern wird, indem sie Termine planen, Empfehlungen abgeben und Entscheidungen erleichtern. Wir werden auch im xm-institute in 2018 an den Entwicklungen dran bleiben und sie im Kontext Unternehmen und Wirtschaft aufgreifen.

Max Tegmark, Life 3.0: Being Human in the Age of Artificial Intelligence

Der Autor Max Tegmark ist Physiker und geht zunächst in seinem Buch der Frage nach, was wir unter „Leben“ verstehen. Er beschreibt Leben als einen Prozess, der seine Komplexität aufrecht erhalten kann und sich repliziert, oder, in anderen Worten ein selbst-replizierendes informationsverarbeitendes System, dessen Informationen (Software) sowohl sein Verhalten, als auch seine Hardware bestimmen. (Pos. 484) Als Life 1.0 bezeichnet Tegmark die biologische Evolution, bei der sich weder „Hardware noch Software“ über die lebenszeit verändern, wie bspw. bei Bakterien. Life 2.0 beschreibt die kulturelle Evolution, bei der die Software während der Lebenszeit signifikant verändert werden kann, wie beispielsweise das Lernen beim Menschen. Life 3.0 ist für Tegmark dadurch gekennzeichnet, dass sich auch die Hardware über die Lebenszeit verändern kann, ohne dass man auf den Evolutionsprozess von Generation zu Generation angewiesen ist. Im Folgenden beschreibt er die Entwicklungen, Herausforderungen und Gefahren der Artificial Intelligence auf eine fesselnde und spannende Art und Weise.

Nick Bostrom, Super Intelligence

In diesem Buch, welches schon einige Zeit auf dem Markt ist, beschäftigt sich ein Autor erstmalig in dieser Form mit möglichen Ideen und Auswirkungen der Künstlichen Intelligenz auf Wirtschaft, Gesellschaft und Menschheit. Dabei trägt Bostrom aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung der Künstlichen Intelligenz zusammen und stellt die Frage, ob und in wieweit es möglich ist, Intelligenzen zu schaffen, die der menschlichen Kontrolle entfliehen könnten und in Form eines Eigenlebens sich selbst weiterentwickeln und schützen könnten und was dies bedeuten würde. Dabei geht er weit über eine rein technologische Betrachtung hinaus und ruft Themen wie Ethik, Möglichkeiten und Risiken auf, die das Buch zu einem umfassenden Werk machen, das uns hilft, erste Gedanken zu einem möglichen neuen Zeitalter zu fassen, in dem einige Wissenschaftler wie Stephen Hawking oder Manager, wie Elon Musk das Risiko des Untergangs der Menschheit zu Gunsten der Technologie sehen.

Marshall Brain, Mana

(free here: http://marshallbrain.com/manna1.htm)

Dies ist der erste von zwei Romanen, die ich hier zum Thema AI vorstellen möchte. Brain beginnt seinen Roman in einem Fastfood Restaurant, das nicht mehr von einem Filialleiter, sondern einer Software im Kassensystem gesteuert wird. Jeder Mitarbeiter trägt ein Headset und wird von der Software „Mana“ für „Management“ gesteuert. Der Chef der Mitarbeiter ist ein Computer. Nur bei Einstellungen und Entlassungen kommt nochmal ein HR Mitarbeiter vorbei. Doch nicht nur die Arbeitsprozesse wie Produktion, Müllentsorgung oder Toilettenreinigung werden so optimiert, sondern auch die Mitarbeiter und deren Performance werden so immer deutlicher messbar. Beides führt zuzunehmender Arbeitslosigkeit, die sich in immer mehr in einer Gesellschaft widerspiegelt, die die Automatisierung und Robotik dazu einsetzt, Arbeitslose möglichst effizient zu verwalten. Doch es gibt eine andere Art von Gesellschaft, in der eine Art bedingungsloses Grundeinkommen vorherrscht und die Automatisierung zum Wohle aller eingesetzt wird. In diese können jedoch nur ausgewählte Menschen entkommen. Ist dort alles gelöst? Oder treten andere Probleme auf? Marshall Brain beschreibt in einer fesselnden Art und Weise zwei Gesellschaftsbilder in der nahen Zukunft, die zum Nachdenken anregen.

Daniel Suarez, Daemon / Daniel Suarez, Darknet

Bereits etwas älter ist die Romanfolge von Daniel Suarez. In diesen Cyberthrillern beschreibt Suarez eine nahe Zukunft, die von Technologien geprägt ist, die heute bereits vorhanden sind ode in naher Zukunft verfügbar sein werden. Dies macht das Werk so fesselnd und zeigt auf, was sein wird oder zumindest möglich scheint. Verpackt in einer packenden Story fesseln die beiden Bände mit ihrer Technologie, ihren Ideen, aber auch mit einer Brutalität, wie sie heute nur in Computerspielen virtuell denkbar ist. Das Buch gibt einen greifbaren Ausblick in eine Welt, die von Bots, Technologie und der Versuch einer Übernahme der Steuerung der Welt durch Künstliche Intelligenzen geprägt ist. Sehr lesenswert.


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Teil 3 folgt.