Der Begriff der Gig-Ökomomie (Gig Economy) gewinnt in der Öffentlichkeit immer mehr an Aufmerksamkeit. In Google sind inzwischen über 13 Mio. Ergebnisse verzeichnet.

Der Begriff beschreibt die zunehmende Situation, der Auflösung fester Arbeitsverhältnisse, besonders in zwei Bereichen: einerseits in der Kreativbranche, andererseits bei einfachen Routinetätigkeiten[2]. In diesen Feldern, arbeiten Personen als Selbstständige oder freie Mitarbeiter, oft mit mehreren Auftraggebern oder Aufträgen parallel. Arbeitsstrukturen verflüssigen sich und Arbeitsplatz, Arbeitgeber und Auftraggeber werden vollkommen flexibel. Als typische Beispiele werden i.d.R. die Taxiplattform Uber , die Lieferplattform Deliveroo oder der Pionier, die Online Plattform Amazon Mechanical Turk, die einfache Volumenaufgaben vermittelt.

Noch werden diese Arbeitsverhältnisse im Gegensatz zu klassischen “Angestelltenverhältnissen” als “atypische Arbeitsverhältnisse” bezeichnet, nehmen jedoch immer größere Ausmaße an.[1] Eine amerikanische Studie geht sogar davon aus, dass 94% des Jobwachstums von 2005-2015 in den USA in diese Kategorie fällt.[2] Lt. einer Studie von Intuit[5] sind inzwischen bereits 34% der amerikanischen Bevölkerung der Gig-Economy zuzurechnen.[6]

Diese Situation wird derzeit als Chance diskutiert[3], ist aber auch ebenso mit rechtlichen Problemen und Risiken verbunden und stellt Gesetzgebung, Verwaltung und Justiz  vor neue Herausforderungen. So erhalten oft die Arbeitskräfte nicht die selben Rechte wie Angestellte, arbeiten als Selbstständige und i.d.R. gegen eine geringere Bezahlung als Angestellte.[7] Die Dynamik der Gig-Economy hat jedoch auch Vorteile. So kommt er dem Flexibilitätsbedürfnis der jüngeren Generationen entgegen und widerspricht eher dem Sicherheitsbedürfnis älterer Generationen. Aber auch junge Generationen in einer Lebensphase mit Familie und Kindern sehen die Gig-Economy eher kritisch.

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Vor dem Hintergrund der zunehmenden Automatisierung und damit einhergehenden anhaltenden Reduktion oder fehlender Wiederbesetzung traditioneller Stellen in Unternehmen, wird dieser Trend unseres Erachtens anhalten.

[1] https://www.heise.de/tp/features/Gig-Economy-3396926.html

[2]http://edgeperspectives.typepad.com/edge_perspectives/2017/03/the-future-of-the-gig-economy.html

[3]http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/menschen-wirtschaft/vor-und-nachteile-der-gig-economy-14357206.html

[4]http://www.colorlines.com/articles/how-demand-economy-enables-cycle-racial-labor-discrimination

[5]https://http-download.intuit.com/http.intuit/CMO/intuit/futureofsmallbusiness/intuit_2020_report.pdf

[6]https://www.cebglobal.com/talentdaily/intuit-gig-economy-now-accounts-for-34-of-us-workforce/

[7]https://www.cebglobal.com/talentdaily/uks-taylor-review-recommends-new-framework-for-gig-economy-workers/