Jeder kennt inzwischen Moore’s Law – die beobachtbare Gesetzmäßigkeit dass sich die Prozessorgeschwindigkeit, Speicherkapazität oder Bandbreite für Datenübertragung alle 12-15 Monate verdoppelt. Weniger bekannt aber genauso hilfreich ist eine Beobachtung, die der US-amerikanische Informatiker Melvin Edward Conway bereits schon 1968 gemacht und veröffentlicht hat, die sogenannte Conway’s Law.

Diese besagt, dass das Design und der Entwurf von Produktion stark durch die Kommunikations- und Interaktionsstrukturen determiniert ist, die im entwickelnden Unternehmen vorherrschen:

organizations which design systems … are constrained to produce designs which are copies of the communication structures of these organizations” Conway, Melvin E. (April 1968), “How do Committees Invent?”, Datamation, 14 (5): 28–31.

Im Klartext bedeutet dies, dass es nicht nur, wie oft angenommen auf den Entwicklungs- den F&E Prozess selbst ankommt, wie ein Produkt gestaltet ist, sondern vielmehr auf die Organisationsstruktur der Entwicklerteams im Unternehmen. So werden große Entwicklerteams eher monolithische Strukturen produzieren, ebenso kleinere Teams mit sehr intensiver Kommunikationsvernetzung. Eher unabhängige Teams, die nur begrenzt und an sauberen Schnittstellen kommunizieren werden modularere Produktstrukturen erzeugen.

Es ist also durchaus hilfreich, sich mit Organisations- und Kommunikationsstrukturen genauer zu beschäftigen. Wir versuchen am xm-institute schon seit längerem Ansätze und Tools zur Netzwerkanalyse einzusetzen, um Kommunikations- und Interaktionsstrukturen in Teams und Organisationen besser zu verstehen und so Unternehmen zu helfen, diese wirksamer zu gestalten.