Innovation 2013Viel Kreativität, Freiheiten und klares Management der Aktivitäten. So lautet das Fazit der Innovation 2013 in München, an der mehr als 150 Teilnehmer aus Industrie und Wissenschaft die neuesten Trends im Bereich Innovationsmanagement diskutierten. Was sich zeigt, sind, dass innovative Ansätze auch im Innovationsmanagement immer gefragter sind.

Prof. Gassmann stellte beispielsweise sein Buch zum Thema Business Model Innovation vor, bei dem er sein Buch Geschäftsmodelle entwickeln: 55 innovative Konzepte mit dem St. Galler Business Model Navigator vorgestellt hat. Dies analysiert nicht nur systematisch 55 verschiedene Modell erfolgreicher Geschäftskonzepte der letzten Jahre, sondern liefert gleich eine Art “Ubahn-Fahrplan-Übersicht” über deren Zusammenhänge mit. Optional gibt es “Spielkarten” für Workshops, die zum Brainstorming dienen können. Eine gute Idee, die ähnlich wie unsere Ansätze auch Elemente von Gamification und Design Thinking beinhalten und gut miteinander verbinden.

In meiner Podiumsdiskussion ging es um die Frage, wie sich Ideen aus dem erfolgreichen Management von Tech-Start-Ups auf Großkonzerne übertragen lassen. Hierzu hatte ich zwei interessante Gäste geladen, mit denen ich das Thema diskutieren konnte:

  • Lukas Fittl, spark59: Einen jungen Entrepreneur und Speaker, der bereits mehrere Unternehmen erfolgreich gegründet hat und sich derzeit intensiv mit dem “Lean Startup Ansatz” für Tech Startups auseinandersetzt und hierzu mit Ash Maurya zusammenarbeitet. (Running Lean: Iterate from Plan A to a Plan That Works (Lean Series)
  • Bernd Litzka, AWS: Leiter des Bereichs Business Angels, der sich intensiv mit den Erfolgsfaktoren von Startup Unternehmen auseinandergesetzt hat.

Ich möchte die Diskussion in folgenden Ergebnissen zusammenfassen:

  • Erfolgreiche Startups sind stark von den Personen des Gründerteams geprägt. Dennoch gibt es Ansätze und Vorgehensweisen, die darüber hinaus die Erfolgsaussichten signifikant erhöhen können.
  • Die Lean Startup Methode stellt eine Methode dar, die hilft, hier systematisch eine Geschäftsidee zu entwickeln und weiterzuentwickeln. Dabei sind folgende Kernelemente wichtig:
    • Es werden schnelle Produkt- und Business-Entscheidungen getroffen, was durch einen Entrepreneur oder ein kleines Führungsteam gut möglich ist.
    • Es finden schnelle Iterationen statt, die direkt am und mit dem Kunden getestet werden. Hierbei ist der enge Kundenkontakt und eine Community an interessierten Kunden wichtig.
    • Der Kunde steht im Zentrum der Entwicklung. Für ihn wird die Lösung erarbeitet und nur er bestimmt die Entwicklung und Weiterentwicklung. Ein erstes Produkt wird möglichst schnell beim Kunden getestet. (Minimum Viable Produkt – MVP)
    • Eine ehrliche und realistische Beurteilung der Risiken eines Geschäftes oder Produktes sind wichtig. Nur dann kann gezielt in die richtige Richtung weiterentwickelt werden.
    • Eine schnelle und transparente Durchführung von Experimenten zur Überprüfung der Hypothesen ist von hoher Bedeutung. Nur so können schnell Entwicklungsschwenks durchgeführt werden, die für den Produkterfolg wichtig sind. (Iterationen)
    • Messung ist ein wichtiges Element in der Methode. Es müssen einfache und gute KPI’s gefunden werden, die eine Bewertung der Situation und des Erfolgs möglich machen.
    • Bei Niederlagen ist eine konsequente Entscheidung über größere Änderungen oder die Einstellung der Idee nötig (Pivoting).

Viele der Elemente können beim Innovationsmanagement in Großunternehmen helfen. Wir haben hierzu bereits einige Erfahrungen gesammelt und Elemente und Ideen in das Projektmanagement und den Innovationsprozess von Großunternehmen integriert, um den Innovationserfolg zu erhöhen. Es bedarf allerdings der Anpassung und der Kenntnis beider Welten, um hier erfolgreich zu sein.

Die Veranstaltung wurde durch zahlreiche sehr hochwertige Praktikervorträge abgerundet, die verschiedenste Facetten des Innovationsmanagements beleuchteten. Highlights waren sicherlich die praktischen Vorführungen von Technologien der Zukunft, wie die Steuerung mit Gehirnwellen, Ideen aus der Robotik oder Nutzung von Technologien zur Gesichts- und Bilderkennung sowie ein Vortrag von Herrn Veit, Vorstandsvorsitzendem der FESTO AG, der in seinem gelungenen Vortrag die Bedeutung der Mitarbeiter sowie deren Ausbildung und Wertschätzung als den wichtigsten Erfolgsfaktor für innovative Unternehmen herausstellte.