Change Management (nicht so) leicht gemacht – Neue Serie

Über Change und Change Management

In einer neuen Serie möchte ich sie in den kommenden Wochen auf eine Denkreise zum Thema Change und Change Management mitnehmen. Entgegen der weit verbreiteten These, dass Wandel, auch im Unternehmenskontext, immer wichtiger wird, vertrete ich die Ansicht, dass Wandel schon immer wichtig war, zu jeder Zeit. Ohne stetigen Wandel hätte sich unsere Gesellschaft und Unternehmen mit langem Bestand nicht so erfolgreich dorthin entwickelt, wo sie heute stehen.

Was jedoch heute anders ist, ist die höhere Schwierigkeit, Wandel erfolgreich umzusetzen und als Führungskraft erfolgreich zu begleiten:

  • Speed: Das Unternehmensumfeld verändert sich, durch Globalisierung, technische Vernetzung und gesellschaftlichen Wandel immer schneller und wird immer instabiler wahrgenommen. Die Reaktion auf veränderte Umweltdynamik ist oft eine höhere interne Veränderungsgeschwindigkeit. Führungskräfte sind hier gefordert, im Wandel Richtung und Halt zu geben, und dies obwohl sie ebenso der Ungewissheit der Zukunft ausgesetzt sind, wie die übrigen Mitarbeiter.
  • Vielfalt/ Ambiguität: Bei Veränderungen stehen zunehmend vielfältigere Optionen offen. Es gibt immer mehr Möglichkeiten, immer mehr Richtungen können eingeschlagen werden. War es früher nur die Frage, ob man eine weitere Niederlassung im Nachbarort, im Nachbarland aufbaut, so stellt sich heute mit dem Vorhandensein globaler Logistikdienstleister gleich die Frage, in welchen Länder verkaufe ich, wie bewerbe ich, wie nutze ich intelligent das Internet um global verfügbar zu sein, welche Auswirkungen hat dies dann auf meine Mitarbeiter, meine bisherigen Partner, meine bisherigen Kunden. Kooperiere ich ich oder konkurriere ich mit meinem Wettbewerber in diesem oder im anderen Falle? Wie lässt sich hier die richtige Entscheidung treffen, wer trifft sie und gibt es die richtige Entscheidung überhaupt?
  • Fehlende Stabilität: Früher waren längere “Ruhephasen” in einem stabilen Gleichgewicht möglich – Man tat einen Veränderungsschritt, stand dann still, beobachtete und überlegte den nächsten Schritt. Heute scheint alles im Fluss. Man hat das Gefühl nicht mehr zur Ruhe kommen zu können. Führungskräfte reisen global von einem Meeting zum nächsten, absolvieren dabei noch internationale Telefonkonferenzen während der Taxifahrt vom und zum Flughafen und haben das Gefühl, dass während sie einmal schlafen, dass beim Erwachen so weitreichende Entscheidungen am anderen Ende der Welt getroffen wurden, dass die Karten völlig neu gemischt sind. Gibt es überhaupt noch Stabilität als Grundzustand oder ist nicht Wandel der Grundzustand? Schon immer und heute noch mehr?

Aspekte des Wandels

In den kommenden Wochen möchte ich zunächst mit 3 Artikeln das Thema Wandel aus verschiedenen Blickwinkeln näher beleuchten:

Teil 1: Von Helden, Sternenkriegern und Drachentötern: In diesem Teil geht es darum zu fragen, ob es für Veränderungsprozesse hilft, Führungskräfte als Helden zu definieren, die ihre Mitarbeiter durch das Abenteuer des Wandels führen. Kann die “Heldensage” als traditionelle Struktur von Erzählungen vielleicht Anhaltspunkte geben, wie Wandel von Führungskräften besser begleitet werden kann?

Teil 2: Von Schauspielern, Publikum und Regisseuren: In diesem Teil wird es darum gehen, Changeprojekte als Theaterstücke zu interpretieren, die im Unternehmen “aufgeführt” werden. Kann diese Metapher nützlich sein, um Anhaltspunkte zu geben, wie man Changeprojekte gestaltet und wie man möglichst viele Mitarbeiter auf dem Weg mitnehmen kann?

Teil 3: Von Aggregatzuständen und Zeitbegriffen: Im dritten Teil der Serie wird es nochmals spannend. Es geht darum zu fragen, ob den tatsächlich das Schema “unfreeze – change – freeze” das geeignete Bild für Changeprojekte ist, oder ob in Zeiten kontinuierlichen Wandels nicht ein anderer Blick nützlicher wäre. Kann ein anderer Blick helfen, Change generell anders zu sehen und damit Erleichterung für Management und Mitarbeiter schaffen? Nicht nur im Cahngeprojekt,  sondern im Unternehmensalltag allgemein?

Die Serie zum Thema Change und Change Management beginnt kommenden Mittwoch, 19.09.2012 auf Projektwelten.at – bleiben sie dran. Gerne greife ich weitere Themen auf und freue mich auf einen spannenden Austausch zum Thema.