Nach dem wohl allen bekannten Original “Business Model Generation” von Osterwalder/Pigneur und den darauf aufbauenden Büchern, wie “Business Model You” und “Value Proposition Design” ist nun ein weiteres Buch aus der Schmiede der Begründer des Business Model Canvas entstanden.

Äußerlich im gleichen, attraktiven Format, wie die übrigen Bücher der Reihe, ist es innerlich ein wenig anders gelagert, als die ersten Bücher. Während der Business Model Canvas bisher vor allem genutzt wurde, um marktorientiert nach Außen zu blicken, um bei der Strategieentwicklung und -überprüfung zu helfen, fokussiert das Buch von Clark/ Hazen eher auf unternehmensinterne Prozesse. Dabei wird der Business Model Canvas verwendet, um die Ebenen Unternehmen, Team  und Individuum so aufeinander abzustimmen, dass sie dem gemeinsamen Business Modell des Unternehmens dienlich sind. Es geht dabei vor allem um die Schaffung eines gemeinsamen Verständnisses und Bildes auf der Ebene des Teams und des Individuums. Man könnte sagen, dass die vorgestellte Methode die gleiche Idee verfolgt, wie bereits die von Kaplan/ Norton entwickelte Balanced Scorecard, bei der es darum ging, das gesamte Unternehmen ganzheitlich auf eine Strategie auszurichten und die Strategieimplementierung über Ziele und KPI’s zu fokussieren und zu steuern. Im Gegensatz zur Balanced Scorecard fokussiert der Business Model Canvas jedoch sowohl auf das Individuum, wie auch das Gesamtunternehmen weniger in einer Art Top-Down Ansatz, sondern vielmehr in einer Art Top-Down-Bottom-Up-Team-Sandwich. Ausgehend vom klassischen Business Model Canvas des Gesamtunternehmens erstellen Teams ihre ganz spezifischen Beiträge für externe, aber vor allem auch für interne Kunden (andere Teams). Schließlich hilft die Individualebene des Canvas, gezielt Entwicklungsmöglichkeiten und Persönlichkeit sowie die Rolle des Einzelnen im Blick zu behalten. Das Buch ist mit vielen praktischen Beispielen gespickt und wiederholt damit vertiefend auch das Ursprungsmodell des Canvas. Es gibt ebenso wertvolle Tipps für Workshops und die praktische Umsetzung. Ein kleiner Kritikpunkt sei bei allem Lob jedoch angebracht: Die Übersetzung ist für mich nicht so gefällig, wie das Ganze im Englischen Original klingt. So machen bestimmte Tools, wie die PINT Analyse erst nach längeren Überlegungen Sinn, da die Anfangsbuchstaben aus dem englischen Original im Deutschen als PFET wenig Sinn ergeben.

Alles in allem reiht sich das Buch jedoch sehr gut in die Reihe der bisher erschienenen Canvas Bücher ein und stellt einen weiteren Mosaikstein zu einem umfassenden Konzept eines “frischen”, innovativen und toolbasierten Führens dar, das dem Praktiker und Berater zahlreiche Ideen und Werkzeuge liefert.

Tim Clark/ Bruce Hazen et al., Business Models für Teams, Campus: Frankfurt 2017


Weitere, bereits erschienene Bücher:

Alex Osterwalder/ Yves Pigneur et al., Business Model Generation, Campus: Frankfurt 2011

Alex Osterwalder/ Yves Pigneur et al., Value Proposition Design, Campus: Frankfurt 2015

Tim Clark/ Alex Osterwalder/ Yves Pigneur et al., Business Model You, Campus: Frankfurt 2012

 

Anmerkung zur Transparenz: Das Buch “Business Models Für Teams” wurde dem Autor dieses Artikels vom Verlag kostenlos zur Rezension zur Verfügung gestellt. Die Meinung des Autors ist hiervon jedoch nicht beeinflusst.